Hoher Riffler: (Fast) aufs Dach des Verwalls
(Outdoor-Tipp im "Standard" vom 09./10. 09. 2017)
Von Uwe Grinzinger
Der Hohe Riffler im Verwall ist ein Bild von einem Berg:
ein mächtiger Felskoloss, flankiert von zwei Gletschern. Und er ist stolze 3.168 Meter hoch - und damit der Höchste im Verwall.
Beides zusammen macht ihn zu einem vielbesuchten Gipfel - eine ziemliche Seltenheit in dieser sonst so stillen Bergregion.
Dreitausenderluft schnuppern
Wanderer, die einmal Dreitausenderluft schnuppern möchten, sind mit dem Hohen Riffler gut bedient. Denn die Schwierigkeiten sind moderat. Das Etikett „Einsteiger-Dreitausender“, das dem Riffler oft aufgeklebt wird, ist aller-dings mit Vorsicht zu genießen.
Zwar führt von Pettneu am Arlberg ein markierter Steig ohne Gletscherberührung hinauf. Ein Spaziergang ist das dennoch nicht. Denn neben der Trittsicherheit müssen auch die (Witterungs-)Bedingungen passen. Und angesichts eines Höhenunterschiedes von rd. 2.000 Metern teilt man die Riffler-Besteigung besser auf zwei Tage auf, mit einer Übernachtung in der Edmund-Graf-Hütte.
Endstation Vorgipfel
Fest steht: Am Vorgipfel des Hohen Rifflers ist für die allermeisten Schluss. Denn ihn trennt eine tiefe Bresche vom Hauptgipfel, der nur um lächerliche drei Meter höher ist. Der unangenehme, ausgesetzte Übergang zum Gipfel-kreuz am höchsten Punkt bleibt Kletterern vorbehalten (Schwierigkeitsgrad II+ bis III).
Dem Gesamterlebnis tut das aber keinen Abbruch. Auch der Aussicht nicht. Schließlich ist der Riffler nicht nur hoch, sondern auch weit zum Stanzer Tal hin vorgeschoben, das er um stolze zweitausend Meter überragt.