Artikel "Pistengehen - eine Annäherung" im "Land der Berge" 07/2015 - Bergwerk - News & Aktuelles - Bergwerk - Agentur für Bild, Text und Naturvermittlung - Uwe Grinzinger

Mag. Uwe Grinzinger
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Artikel "Pistengehen - eine Annäherung" im "Land der Berge" 07/2015

Bergwerk - Agentur für Bild, Text und Naturvermittlung - Uwe Grinzinger
Herausgegeben von in Zeitschriften ·


Skitouren auf Pisten: elegant durchschummeln zu Saisonbeginn - ein Selbstversuch in vier Stationen


Als puristisch veranlagter Skitourengeher hat man so seine Prinzipen. Bei mir gilt z. B. folgender Grundsatz: wenn ich am Berg unterwegs bin, dann möglichst weit weg von allen Spuren der Zivilisation. Und das umfasst auch Skilifte, -pisten und -hütten.
Denn Gründe, den Pistenskirummel zu meiden, gibt es aus meiner Sicht genug: von der nicht immer stilsicheren Dauerbeschallung ("Zehn nackte Friseusen") bis zum Gefühl, Teil eines durchindustrialisierten Freizeitvergnügens zu sein (Förderbänder, Sitzheizung, Kunstschnee). Skitouren auf Pisten, zwischen Geierwally-Stadl und Schneekanonen, das klingt nach Retorte - wie Joggen am Laufband, wie Wandern im Industriegebiet.

Soweit die Theorie.
In der Praxis sah es in den letzten Wintern oft so aus: zu Saisonbeginn absolut magere Schneelage, Skitouren im freien Gelände praktisch unmöglich. Ich saß zu Hause herum, wartete und pochte weiter auf meine Prinzipen.
Im Jänner, Februar dann endlich der ersehnte Schwall an Schnee - aber meist so viel, dass die kritische Lawinensituation dann erst recht wieder keine Skitouren im freien Gelände zu ließ. Ich saß also - erraten! - weiterhin zu Hause herum, wartete und pochte auf meine Prinzipen.

In beiden Fällen wären Skipisten ein Ausweichziel gewesen. Und tatsächlich: Alle Bekannten, die das mit den Prinzipien nicht ganz so eng sahen, hatten zu diesem Zeitpunkt schon zehn bis zwanzig Skitouren am Haben-Konto.

Zu diesem Zeitpunkt zerschellte mein Skitourengeher-Ehrenkodex endgültig an den angesammelten Entzugserscheinungen. Ich packte Tourenski und Felle und reihte mich bei den Pistengehern ein - und zwar auf:

 Spielberg (1.428 m), Osterhorngruppe, Skigebiet Gaissau-Hintersee
 Dürrnbachhorn (1.776 m), Chiemgauer Alpen, Skigebiet Unken-Heutal
 Hundskogel (2.239 m) & Rosskogel (2.254 m), Schladminger Tauern, Skigebiet Obertauern
 Hundstein (2.117 m), Dientener Berge, Hochkönig-Schischaukel

Resümee des Pistengeher-Einstands:
Pistengehen fühlt sich immer noch ein bisschen wie eine Notlösung an - aber eine, die ich unter gewissen Bedingungen durchaus schätzen gelernt habe. Etwa, um mich bei Schneemangel oder kritischer Lawinensituation elegant durchzuschummeln.

Und: Damit das Miteinander von Pistenskifahrern und Tourengehern reibungslos funktioniert, müssen sich alle an bestimmte Spielregeln halten.

Das alles ist nachzulesen in:
"Pistengehen - ein Annäherung" - eine Reportage von Uwe Grinzinger.
Zum "Land der Berge" Nr. 07/2015 >>







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