Dickkopf: Auch für Kompromissbereite
(Wandertipp im "Standard" vom 11./12. 11. 2017)
Von Uwe Grinzinger
Auf manche Gipfel muss man einfach hinauf.
Auf den Dickkopf zum Beispiel. Schon allein des Namens wegen. Vor allem, wenn man - wie der Autor dieser Zeilen - bisweilen zum Starrsinn neigt.
Gar nicht störrisch
Dort angekommen, wird schnell klar: Der Dickkopf ist gar nicht störrisch. Im Gegenteil: Sanftmütiger könnte
der Wald-und-Wiesen-Klapf kaum sein. Behäbige Form
Bunte, aussichtsreiche Halbtagestourund magere Seehöhe (1.204 m) machen ihn zur Stein gewordenen Harmlosigkeit.
Eine beschauliche Halbtagestour führt vom Friedlwirt in Unken (Pinzgau) über Hintergföll auf den Dickkopf.
Der Rückweg erfolgt durch das recht urtümliche Unkenbachtal und die kurze Eiblklamm. Diese südseitige Rundtour verläuft über weite Strecken im Mischwald, was während der Laubverfärbung im Herbst besonders stimmungsvoll ist. Zudem ergeben sich immer wieder erstaunlich umfassende Ausblicke auf Berchtesgadener und Chiemgauer Alpen sowie Loferer Steinberge. Das würde man bei einem solchen Winzling von Berg nicht unbedingt vermuten.
Fazit:
Eine hübsche Rundwanderung in netter Szenerie – sofern man akzeptiert, dass sie fast ausschließlich auf Schotter- und Asphaltstraßen verläuft.