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Mag. Uwe Grinzinger
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Artikel "Geigen-Quartett" im "Land der Berge" 04/2017

Bergwerk - Agentur für Bild, Text und Naturvermittlung - Uwe Grinzinger
Herausgegeben von in Zeitschriften ·

Geigen-Quartett:
Am Höhenweg über den nördlichen Geigenkamm

Von Uwe Grinzinger


Vier Tage, vier Hütten, vier Seen - mindestens.
Quartette wie diese bietet der Geigenkamm-Höhenweg in den Ötztaler Alpen.

Geigenkamm? Nie gehört?
Nun, diese 30 Kilometer lange Gruppe der Ötztaler Alpen trennt das Pitztal vom Ötztal, ehe sie am ver-
gletscherten Weißkamm, nahe der Wildspitze, andockt.

Fast 30 Dreitausender finden sich in ihr. Manche davon können auch trittsichere Wanderer "einsacken": den aus-
sichtsreichen Fundusfeiler (3.079 m) etwa, oder die Hohe Geige (3.395 m), den höchsten Gipfel und Namensgeber des Geigenkamms.

Kitschige Seen, täglich grüßende Steinböcke
Der Geigenkamm lässt sich entlang eines famosen, aber anspruchsvollen Höhenweges der Länge nach überschreiten. Die Attraktionen dabei: Seen in den unglaublichsten Farben, von tintenfassblau bis kitschtürkis. Murmeltier und Steinbock, täglich grüßend. Wilde Felsberge, überraschend still.

Vier Tage, vier Hütten
Der Einstieg ist einfach: Hochzeiger-Seilbahn in Jerzens im Pitztal nehmen. Dann in den Höhenweg "einfädeln".
Und über den Wildgrat (schon nicht mehr ganz so einfach) rüber zur Erlanger Hütte. Von dort geht es am Höhen-weg drei Tage konsequent nach Süden, immer dem Geigenkamm entlang. Und zwar hoch über den Tälern, stets zwischen 2.000 und 3.000 Metern, von Hütte zu Hütte, die hier im Geigenkamm wie Perlen an einer Kette aufge-fädelt sind: Frischmannhütte, Hauerseehütte und Rüsselsheimer Hütte heißen die nächsten Stationen, ehe es wieder ins Pitztal hinuntergeht.

Sterbende Eisriesen
Immer mehr rückt am Höhenweg das eisige Herz der Ötztaler Alpen ins Blickfeld. Das Terrain zu Füßen: wackelige Felsblockhalden, steile Gras- und Felsflanken, harte Schneefelder.  Denn in dieser rauen Ecke der Ötztaler Alpen dominiert der wilde, schroffe Fels. Dem "ewigen Eis" sieht man dagegen aus sicherer Distanz beim Sterben zu.
Somit kommt man während der gesamten vier Tage zwischen Hochzeiger und Rüsselsheimer Hütte mittlerweile ohne Gletscherberührung durch. (Im Gegensatz zum noch anspruchsvolleren "Mainzer Höhenweg", der hinter der Rüsselsheimer Hütte weiter am Geigenkamm entlang führen würde.)

Mobiles Geröll
Die Schattenseite: Das nunmehr eisfreie Gelände ist manchmal mobiler, als einem lieb ist. Mancher Abschnitt erfreut höchstens Liebhaber der ultralockeren Moränenschutt-Wühlerei. Aber ob wir es wahrhaben wollen oder nicht: In Zeiten des Klimawandels schaut die Zukunft des Bergsteigens vermutlich genau so aus.


"Geigen-Quartett":
Eine Story von Uwe Grinzinger. In vier Akten. In "Land der Berge" Nr. 04/2017. Unter besonderer Berücksichtigung von Kalorienverbrauch und -zufuhr.




Hoher Riffler: Outdoor-Tipp im "Standard" vom 09./10. September 2017

Bergwerk - Agentur für Bild, Text und Naturvermittlung - Uwe Grinzinger
Herausgegeben von in Tageszeitungen ·
Auf den höchsten Verwallgipfel - zumindest fast.
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