(Outdoor-Tipp im "Standard" vom 23./24. 02. 2019)
Von Uwe Grinzinger
Bravourstück eines ungleichen Paares
1909 glückte den "Steinerbuam" die Erstbegehung der über 800 Meter hohen Dachstein-Südwand. Die eine, solide Hälfte des ungleichen Brüderpaares war Franz Steiner. Er übernahm wenig später die heute noch bekannte Lodenwalkerei in Mandling.
Wilderer, Frauenheld, Kraftlackl, Lebenskünstler
Georg "Irg" Steiner soll dagegen nicht so für die Arbeit geschaffen gewesen sein. Er erfüllte alle Klischees des alpinen Nonkonformisten: Wilderer, Frauenheld, Kraftlackl, Lebenskünstler. Und Deserteur. Im ersten Weltkrieg versteckte er sich nämlich im Dachsteingebirge – und wohl auch unter mancher Bettdecke. Gut ein Dutzend uneheliche Kinder wurden ihm zugeschrieben. Die Dunkelziffer war angeblich deutlich höher.
Oben grimmig, unten stimmig
Zu Füßen der himmelhohen Dachstein-Südwand braucht man kein Draufgängertum à la "Steinerbuam". Ein Paar Schneeschuhe reicht. Mit ihm watscheln wir durch Winterwandergelände par excellence: über unverspurte Wiesen, durch lichten Wald, manchmal sogar über präparierte Winterwanderwege.
Besonders schön: Die recht lange Almenrunde vom Gasthof Edelbrunn über Walcheralm, Neustattalm, Austria-
hütte, Brandriedel und Brandalm zurück zum Ausgangspunkt.
Mehr Infos zu dieser Schneeschuhrunde gibt's hier: